Ortsgeschichte - Holzelfingen

Wo Holzolf residierte

Ein schwarzer Greif in Gold auf grünem Dreiberg zierte das Wappen der Greifensteiner, das Holzelfingen seit 1925 als Gemeindewappen führt

Wald, ebene Fluren und Quellwasser

Schön war der Platz, den Holzolf mit seiner Sippe auf der Hochfläche, direkt am Steilabfall der Alb, zum Siedeln aussuchte. Holzreicher Wald, ebene Fluren, Quellwasser am Abhang - da ließ es sich nach den unruhigen Zeiten der Völkerwanderung gut heimisch werden. Die Endung -ingen weist Holzelfingen als alamannische und damit vermutlich älteste geschichtliche Siedlung des Lichtensteiner Gemeindegebiets aus.
     Die ersten christlichen Einflüsse gingen wahrscheinlich vom Zentrum des Pfullichgaues aus, wie sie in der Geschichte der Pfullinger Martinskirche ab dem 7. Jahrhundert nachgewiesen sind. Die endgültige Christianisierung mit Überwindung germanischer Gottesvorstellungen, Riten und Bräuche dauerte lange Zeit und wurde durch das Vordringen fränkischen Gedankengutes eingeleitet und unterstützt.
     Mit der schriftlichen Ersterwähnung zu Beginn des 13. Jahrhunderts sind die Brüder Ritter Hugo und Beringer von Holzelfingen verbunden, Angehörige des niederen Adels, der sich nach dem Ort seiner Herkunft benannte. Die Hochlage, die den Blick frei schweifen ließ und ihn von oben herab in die Talauen zog, erklärt auch die spätere Entstehung der Burgen im Echaztal.
     Es war eine Zeit, als die Hochgestellten auch mit ihren Wohnungen hoch hinaus wollten als augenfälligen Beweis ihrer Sonderstellung, Außer Burgstein, Greifenstein und Lichtenstein hat auch der Bergsporn Stahleck eine Burg getragen. Mit der Stabilisierung der Besitzverhältnisse traten die Mitglieder der Holzelfinger Sippe in Urkunden als Käufer und Verkäufer, Erblasser und Erben, Schenker und Beschenkte, Stifter an Klöster oder als Zeugen derartiger Vorgänge auf. Sie orientierten sich auf der Albhochfläche in Richtung Offenhausen, Kleinengstingen und Bernloch. Verbindungen zu den Klöstern Offenhausen und Weißenau sind nachgewiesen, familiäre zu den Greifensteinern sehr wahrscheinlich.
     Swigger von Greifenstein verkaufte Holzelfingen dann mit allen Rechten und der Grundherrschaft an das Haus Württemberg im Jahr 1355. Vorher hatte es mit beiden Engstingen und den Echaztalorten zum Pfullichgau und danach zur Achalm gehört. Im württembergischen Lagerbuch von 1454 ist eine hohe Aufsplitterung und Vermengung von weltlichem und kirchlichem Besitz und verschiedenen Herrschaftsrechten verzeichnet, die aus der Vielfalt von Tauschgeschäften, Eheverträgen, Stiftungen, Verkäufen und dem Streben nach Gebietsarrondierung resultieren. Holzelfingen war damals dem Amt Urach und damit Württemberg zugehörig. Ab dem frühen 17. Jahrhundert zählte es zum Unter- und späteren Oberamt Pfullingen. Nach den Gebietsbereinigungen, die die napoleonische Ära mit sich brachte, wurde es ab 1806 dem Oberamt Reutlingen zugeteilt. (E. Vöhringer)

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