Unterhausen
und Oberhausen fanden schnell zueinander Husin
ist der Platz »bei den Häusern«. Relativ früh, nämlich 1089, ist die der ältesten
Ausbauzeit des 7./8. Jahrhunderts zuzurechnende Siedlung Unterhausen erstmals
schriftlich erwähnt. Dies verdankt sie der Gründung des Klosters Zwiefalten und
den Stiftungen, mit denen Liutold von Achalm und sein Bruder Kuno von
Wülflingen das Kloster ausstatteten.
Die Klosterchronisten Ortlieb und Berthold
beschrieben rund fünfzig Jahre später, 1139, die Gründung und den mit ihr verbundenen
Besitzstand des Klosters ganz genau, auf Drängen des Abtes Ulrich. Diese
schriftliche Auflistung hatte dokumentarischen Charakter, sollte die Rechtmäßigkeit
beweisen und eine eventuelle Anfechtung der Stiftungen unterbinden. Die Nennung von »drei
Mühlen bei Husin« ist die erste schriftliche Nachricht vom Ortsnamen.
Grabfunde aus der Merowingerzeit legen das Vorhandensein
von zwei Siedlungskernen nahe. 1354 bezeichneten sie sich selbst als »oberes Dorf
Hausen« und »unteres Dorf Hausen«. In der engen Tallage konnte die Ausdehnung der
Siedlungen immer nur längs der Echaz erfolgen, so dass die beiden Hausen
verschmolzen und auch das gleiche Schicksal teilten. So war die Vereinigung 1930 nur noch
der formale Vollzug einer lange bestehenden Situation. Die vereinigte Gemeinde nannte sich
Unterhausen.
Aus den »liberi«, den Freien, ist vermutlich der Ortsadel von Hausen
hervorgegangen, der mit Besitz oder Namen in der nahen und weiteren Umgebung genannt wird.
Der Verkauf von Gütern und Unfreien aus Unter- oder Oberhausen an Württemberg
durch Swigger von Greifenstein 1355 bezeugt den Herrschaftsbereich, den die Greifensteiner
sich geschaffen hatten, und der mit der Zerstörung der Burg im Reichskrieg 1311 und dem
Verkauf an Württemberg endete. Dieses übernahm ebenfalls die Ortsherrschaft in Oberhausen
mit der Pfandschaft Achalm.
(E. Vöhringer) |