Pressestimmen

 

Reutlinger Generalanzeiger:
Pfullingen/Eningen/Lichtenstein / 02.12.2003

Reutlinger Generalanzeiger

Unterhaltung - »Schwäbisches im November«: Lichtensteins Geschichts- und Heimatverein bot seinem Publikum in Unterhausen ein tempogeladenes Programm

Rücksichtslos einfallsreich 

LICHTENSTEIN. Die Vorankündigung »Schwäbischer Urknall« traf ins Schwarze: »Heiße« Musik und oberschwäbischer Wortwitz vereinigten sich bravourös bei »Schwäbisches im November« am Freitagabend im Johann-Jakob-Rösch-Gemeindehaus in Unterhausen.

Dirty Little Gillenbach Street Band zu Gast beim Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein (GEA-Foto: LPT) emptypixel.gif (43 Byte) Ragtime und Dixie im Blut: Fidele Blasmusiker gastierten in Unterhausen. FOTO: LPT

Ob volkstümliches »Trompetenecho«, Johann Sebastian Bach-Kantate oder Zwanziger-Jahre-Oldie - egal für welches Musikgenre die Lieder ursprünglich komponiert wurden - die »Dirty Little Gillenbach Street Band« fetzte sie rücksichtslos in bestem Dixieland-Sound. Der schwergewichtige Chef der Gruppe, der wortgewandt und urkomisch moderierte, hatte das Publikum gleich auf seiner Seite: »Heit Obend simmer per du, des ischt oifacher«.

Live, ohne Verstärker oder Technik zeigten die vier »beschtaussehendschte« Musiker bei jedem Song, dass sie ihre Instrumente exzellent beherrschen. »A Solo vom Schlagzeig ischt dia Zeit et wert, die se verschlaga wird«, sagte der Chef. Also blies und trommelte die ganze Gruppe gemeinsam bis zum Abwinken: »Gebet et so viel Beifall, des ziaht des Ganze bloß unheimlich in d' Länge«.

Als »emanzipatorisches Leitwerk der Literatur und kühnen poetologischen Kunstgriff« verriss Wolfgang Engelberger vom Ravensburger Maulart-Kabarett als Marcel Reich-Ranicki das Lied »Die Fischerin vom Bodensee«. Die blaue Farbe des Sees sah er als Folge der üblichen schwäbischen Kehrwoche - der Seeputzete. Stilecht lispelnd, mit kritischem Blick und markant rollendem »R« imitierte er den Literaturpapst.

»Der goht gar et so, total falsch. Dia sagt et sodele, dia sagt jetzetle«: Bis zum handfesten Krach demonstrierte Wolfgang Engelberger gemeinsam mit Gabi Walser, wie man einen Witz nicht erzählen sollte. Die Belegung eines Volkshochschulkurses erwies sich als genau so schwierig. Sie habe die Einschreibefrist in der Zeitung nicht gelesen, denn diese hätte sie »abonniert«, so Gabi Walser im Sketch. Dafür musste sich Engelberger bei seinem Akkuschrauber persönlich entschuldigen, weil er ihn ausgeliehen hatte. Erst nach frenetisch geforderten Zugaben entließen die 200 Zuhörer die Künstler. Werner Vöhringer, Vorsitzender des Geschichts- und Heimatvereins, und Pressechef Gerd Lindemann freuten sich, dass die elfte Auflage ihrer Veranstaltungsreihe so gut ankam. Für die nächsten Jahre sind Lesungen, Mundart und Kabarett bereits eingeplant. (GEA)

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Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V., Ludwigstraße 8, 72805 Lichtenstein