Pressestimmen

 

Reutlinger Generalanzeiger:
Pfullingen/Eningen/Lichtenstein / 16.08.2008

Reutlinger Generalanzeiger

RANDNOTIZ

Spürnase im Pech

VON DIETER REISNER

Die Chefs des Lichtensteiner Geschichts- und Heimatvereins sind wahre Spürnasen. Wie einst Sherlock Holmes und Dr. Watson nach Verbrechern suchen Günther Frick und Werner Vöhringer in Kellern oder Dachböden nach Schätzen für ihr Heimatmuseum. Der eine oder andere Fund kam da ans Tageslicht. Den beiden Herren sind die Echaztäler zu manchem Dank verpflichtet. Da darf auch mal etwas daneben gehen, gell?

Wie jüngst in der Unterhausener Johanneskirche. Diese wird zurzeit renoviert. Ideales Revier für Frick. Die Fantasie des Geschichtsdetektivs blüht in bunten Farben. Im Keller nämlich liegt Geheimnisvolles. Eine alte Steinplatte mit Gekritzel und Zeichen entfacht seine Leidenschaft.

Was liegt da wohl drunter? Alte Gebeine - vielleicht die eines Pfarrers? Oder noch besser: eines Bischofs! Gar ein kostbares Bild oder vielleicht nur ein alter Sack? Münzen! Ein Schatz!

Die Vorstellung schlägt Purzelbäume. Stellen wir uns vor: Lichtenstein als der neue Mittelpunkt der Kirchenschätze. Vergesst den Kölner Dom! Pilgerreisen nach Unterhausen werden gebucht. Die Menschenschlange reicht bis nach Reutlingen. Die Gedanken schweifen ab. Fricks Forscherfieber brodelt. Er sucht und fragt. Beispielsweise Ratskollege Matthäus Felder. Dessen Vater war Pfarrer an der Kirche.

Matthäus Felder lacht und klärt auf: Als 15-Jähriger verbrachte der Schüler ein Jahr in England. Dort üben sich die Menschen im »Bass-Rubbing«, Messingrubbeln zu Deutsch. Damit zeichnen sie Grabplatten alter Ritter ab, in jeder Dorfkirche zu finden. Angeregt von den Erlebnissen und tatendurstig machte sich der Pfarrersohn einst ans Werk und ritzte einen Ritter in einen Stein im Kohlenkeller der Kirche.

»Es ärgert mich im Nachhinein, dass ich die Figur nicht fertig gezeichnet habe«, scherzt der 49-Jährige. Als Frick die Geschichte erfährt, guckt er mit großen Augen, und gemeinsam lachen sie über den Bubenstreich. Schatzsuche bringt halt doch nicht immer einen Schatz hervor. Aber ein Lachen manchmal schon.
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