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Reutlinger Generalanzeiger:
Pfullingen/Eningen/Lichtenstein / 10.11.2014

Reutlinger Generalanzeiger

KABARETT - Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein präsentiert beim Mundartabend den »Chor der Mönche«. Begeisterung pur bei den Zuschauern im Gemeindehaus
 

»Nur mit dem Herzen singt man gut«

LICHTENSTEIN. Wenn Rulaman von Bewohnern des Lands des Lächelns Jodeln lernt und Reigschmeckte im Echaztal an der fehlenden Anhängerkupplung zu erkennen sind, machen »vier schöne Männer in der Blüte ihres Lebens« mit ihrem buddhistischen Obertongesang den Abend zum schwäbischen »Gesamtkunschtwerk«. Der »Chor der Mönche« hielt am Freitag Hof in Lichtenstein und 150 Zuschauer im voll besetzten evangelischen Gemeindehaus waren vor Begeisterung schier aus dem Häuschen.

Mit ungeheurem Charme, originellen Einfällen, klasse Mimik und erstklassigem A-cappella-Gesang begeisterte der Chor der Mönche in Lichtenstein. FOTO: LEIPPERT

Ein musikalisches Highlight hatte Organisator Gert Lindemann angekündigt. Schon seit mehr als zwanzig Jahren lädt der Geschichts- und Heimatverein zum Mundartabend im Spätherbst ein. Zwei Stunden lang zogen die Sänger eine wahnwitzige Schau ab, gaben brillanten vierstimmigen A-cappella-Gesang zum Besten, ließen ihren Charme spielen und vertonten Robert Schumann, Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart gemeinsam mit DSDS-Star Daniel Küblböck und dem Publikum als Background-Chor. »Nur mit dem Herzen singt man gut, das geht auch ohne Noten«, klang es vielstimmig.

Mit körpereigener Beatbox

Die Protagonisten strahlten nur so vor Herzenswärme, Lust am Singen und Schauspielern. Dabei fing alles ganz harmlos und sehr choral an. In braune Mönchskutten gekleidet, intonierten sie gregorianische Gesänge, bis der lateinische Text ins Deutsche überschwang: »Salve, seid gegrüßet.« Über Brahms »Ungarischen Tanz Nr. 5« nahmen Wolfgang Vogt (Countertenor), Michael Niethammer (Tenor), Volker Siegle (Bariton) und Herbert Carl (Bass) Tempo auf, ging die körpereigene Beatbox in Betrieb und wurde das Programm-Motto »Kutta ra« pathetisch umgesetzt. Dann ging nur noch die Post ab.

Kein noch so brisantes Thema blieb den Zuhörer vorenthalten. Zölibat, »das ist schad, für den, der eine Geliebte hat«, sangen sie in bester Manier der »Fantastischen Vier«. Udo Lindenbergs »Cello« geriet zur Hommage an die Tuba mit ihrer weichen tiefen Stimme. »Du bist eine Göttin für mich, ist das nicht ein Wahnsinns-Körper mit sechs Meter Kurven«, frohlockte Niethammer und ließ das Instrument mit gekonnter Permanent-Atmung wie ein Didgeridoo erklingen.

Mit viel Schmelz erklang »Liebling mein Herz lässt Dich grüßen«, gesungen für eine Zuschauerin, die die vier auf die Bühne geholt hatten. »Verhext vom digitalen Wahn« stiere die Liebste im Bett gebannt aufs Smartphone und ignoriere die holden Triebe, machte sich der Chor der Mönche hintersinnig lustig über die selbst verursachte Einsamkeit und die »inhaltsfreien Online-Blähungen auf Facebook«. Rulaman von der Falkensteiner Höhle führte die Gäste mit »Liebe, Lust und Leidenschaft« in die Anfänge der menschlichen Zivilisation, zwei Männer aus dem Land des Lächelns erfanden auf dem Watzmann das Jodeln: »Hol i da Ladio odel hol Du da Ladio?«

Komisch, ulkig, mit hintersinnigem Witz, fantastischer Mimik und erstklassiger Musikalität begeisterten die vier mit den vor allem von Niethammer komponierten oder arrangierten Stücken. Mit frenetischem Applaus forderte das Publikum eine Zugabe. (lpt)

 

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