Pressestimmen

 

Lichtenstein-Magazin:
Vereine aktuell – Dezember 2003


Vereine aktuell
 
Geschichte konkret machen:
Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein
im Porträt

Sein Logo ist das blaue Wappen der Gemeinde Lichtenstein vor einer Zeichnung des von Wilhelm Hauff inspirierten Märchenschlosses. Im kommenden Jahr kann der Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein (GHV) ein kleines Jubiläum feiern. Seit 15 Jahren arbeitet er unter dem Vorsitz von Werner Vöhringer in seinem jetzt frisch renovierten Domizil in der Ludwigstraße 8 daran, die Historie der drei Lichtensteiner Teilorte zu beleuchten und der Öffentlichkeit zu präsentieren - Grund genug für uns, den GHV in diesem Vereinsporträt vorzustellen.

Der GHV hat sich als Ziel gesetzt, die Ortsgeschichte in den Teilorten Holzelfingen, Honau und Unterhausen zu erforschen und sie in Vorträgen, Themenausstellungen und Dokumentationen für die Öffentlichkeit aufzubereiten. Dies geschieht durch Fotoausstellungen mit historischen Motiven und durch Vorträge, die einen Einblick in die heimatkundlichen und geschichtlichen Begebenheiten des Orts geben sollen. Führungen durch Museen mit allgemeinen geschichtlichen, landeskundlichen und kulturellen Schwerpunkten verbreitern das Angebot. Zudem hat der Verein ein stattliches Archiv aufgebaut und bietet einmal im Jahr unter dem Motto "Ebbes Schwäbisch's em November" einen Mundartabend an. Seit einiger Zeit betreibt der GHV eine eigene Homepage im Internet, die gut über die Tätigkeitsfelder des Vereins informiert und zum Reinschnuppern einlädt.

Der GHV sitzt in der alten Oberhausener Schule in der Ludwigstraße 8, direkt neben der Erlöserkirche. Da in den vergangenen Jahren sehr viel Material zusammengetragen worden war, reichte der kleine Vereinsraum im Erdgeschoss bei weitem nicht mehr aus und drohte ob des umfangreichen Archivmaterials aus allen Nähten zu platzen. Deshalb beschlossen die Vereinsmitglieder, die Zimmer im zweiten Obergeschoss zu Vereinsräumen auszubauen. Dort sind auf einer Fläche von rund 160 Quadratmetern zwei freundliche, helle Räume entstanden. Damit sind jetzt auch größere Themenausstellungen, die bislang im Rathaus gezeigt werden mussten, in der Ludwigstr. möglich, wie die Ausstellung historischer Postkarten im September demonstriert hat. Die gut ausgestatteten neuen Räume bieten für den Verein einen idealen Rahmen, um die Veranstaltungen vorzubereiten.

Mit dem Mundartabend "Ebbes Schwäbisch's em November" hat sich der Geschichts- und Heimatvereins der Pflege des schwäbischen Dialekts verschrieben. Der Abend ist bereits seit zehn Jahren fest im Jahresprogramm etabliert. Er wurde eingerichtet, um schwäbischen Mundart-Literaten, Kabarettisten und Musikern ein Forum und gleichzeitig den Mitgliedern und Freunden eine niveauvolle und preiswerte - aber niemals billige - Abwechslung in den nur allzuoft tristen und nebligen Herbsttagen zu bieten. In diesem Jahr traten am 28. November Gabi Walser und Wolfgang Engelberger gemeinsam mit der Dirty Little Gillenbach Street Band im Johann Jakob Rösch Gemeindehaus auf. Sie hatten ihr Programm mit "Maulart und Musik: Heimatland aber au! Schrill, schräg, schwäbisch: Der ganz andere Heimatabend überschrieben. "High Speed mit dem Süßen segeln", titelte die Südwestpresse.

Die Reihe hat im abgelaufenen Jahrzehnt bekannte Humoristen, Kabarettisten und Schriftsteller nach Unterhausen geholt: 1993 war Winfried Wagner zu Gast, 1995 hatten Trude Wulle und Walter Schultheiß den Weg ins Echaztal gefunden. Ein wesentliches Arbeitsinstrument ist das vereinseigene Archiv. Es enthält zahlreiche Fotografien und Dokumente, die Zeugnis ablegen über die Entwicklung der Lichtensteiner Teilorte und ihrer Einwohner. Seinen Grundstock bildet die Fotosammlung von Paul Schweizer, die das Gründungsmitglied dem Verein 1992 stiftete. Die in den Räumen gezeigten Ansichten sind nur eine kleine Auswahl. Sie sollen Lust auf "mehr" machen. Wenn jemand ältere Fotografien, Dokumente oder Schriftstücke hat und diese dem Vereinsarchiv zur Verfügung stellen möchte, kann er sich an Winfried Reiff wenden. Der Repro-Experte kopiert die Unterlagen, die dann umgehend und selbstverständlich unbeschadet an den Besitzer zurückgehen.

Das Archiv ist auch die Basis für die gut besuchten Fotoausstellungen. So zeigte der GHV beispielsweise 1995 Fotos zur Umgestaltung der Ortsmitte in Unterhausen und dokumentierte damit, wie aus einem alten Industriegebiet ein Wohnpark wurde. 1997 schrieb der Verein einen Fotowettbewerb aus. Und im September diesen Jahres zeigten die Heimatforscher rund 400 historische Postkarten mit Lichtensteiner Motiven.

Integraler Bestandteil der Arbeit eines Geschichtsvereins ist es, die Historie des Heimatortes anhand der vorhandenen Quellen nachzuzeichnen. Elfriede Vöhringer, Gründungsmitglied, ehemalige Lehrerin und langjährige Gemeinderätin, hat bereits 1989 mit dem Buch "900 Jahre Lichtenstein - Unterhausen", das von der Gemeinde herausgegeben wurde, die erste Chronik der geschichtlichen Ereignisse im Echaztal vorgelegt. In aufwendiger Arbeit hat sie dabei die Geschichte und Entwicklung Unterhausens 900 Jahre nach der Erstnennung erläutert. Mit großem Interesse beschäftigt sie sich mit den politischen und sozialen Bedingungen als Ausgangspunkt für Geschichte im Sinne allen Geschehens. Dabei hat sie besonders auch die Verhältnisse und Lebensbedingungen der Menschen im "Täle" im Blick, wo sie seit über 40 Jahren lebt. Doch das ist nicht alles: So hat der Verein beispielsweise in diesem Jahr die Geschichte einige Wirtschaften erarbeitet, die dann im Reutlinger Generalanzeiger vorgestellt wurden.

Ende Mai 2003 hatte der Verein 184 Mitglieder. An seiner Spitze stehen Werner Vöhringer und Günther Frick. Die Vereinsmitglieder treffen sich regelmäßig jeden Freitag ab 19.30 Uhr in der Ludwigstraße 8 in Unterhausen. Interessierte sind herzlich willkommen.

Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.ghv-lichtenstein.de

ger

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Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V., Ludwigstraße 8, 72805 Lichtenstein