Fotoausstellung des Geschichts- und Heimatvereins
Vom Industriegebiet zum neuen Wohnpark
LICHTENSTEIN. Fast schon traditionell
hatte der Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein seine Arbeiten in Verbindung mit einem
Tag der offenen Tür im Vereinsheim und in der Gartenanlage in der Ludwigstraße
vorgestellt. Auch in diesem Jahr waren die Aktiven nicht untätig und haben sich ein
weiteres ortsgeschichtliches Thema vorgenommen, das in direktem Zusammenhang mit der
Geschichte der Industrialisierung im oberen Echaztal steht. Bewußt wurde diesmal jedoch
ein etwas anderer Rahmen gewählt, da das Thema eng mit den Festivitäten anläßlich des
Einweihungsfestes "Sanierung Ortsmitte Wohnpark Lichtenstein" verknüpft ist.
Die Aufmerksamkeit wurde dem Gelände gewidmet, auf dem
nun nach rund zehnjähriger Vorbereitungs- und Bauzeit das neue Ortszentrum entstanden
ist. Das Ergebnis ist in einer Fotoausstellung zusammengestellt, die ab Samstag im
Lichtensteiner Rathaus zu sehen ist.
Was heute für viele Menschen Grundlage für ein neues Zuhause bietet, war früher eine
schier unüberschaubare Anzahl kleinerer Acker und Parzellen, die im Jahre 1898 zum
größten Teil von dem Pfullinger Fabrikanten Richard Burkhardt aufgekauft wurden.
Die günstige Wasserkraft, die seit 1882 vorhandene Eisenbahn und nicht zuletzt auch die
billige Arbeitskraft mögen wohl ausschlaggebend dafür gewesen sein, daß die Firma
Burkhardt, seit 1871 in Pfullingen ansässig, das als Ackerland genutzte Gelände zwischen
Eisenbahn und Echaz in Unterhausen als Platz für die zukünftige Spinnerei ausgesucht
hatte.
Die neue Ortsmitte gründet zum größten Teil auf dem früheren Grundbesitz der in den
70er Jahren stillgelegten Textilfabrik Geb. Burkhardt, später Fallscheer GmbH & Co.
KG. Daher ist diesen Unternehmen ein Schwerpunkt der Ausstellung gewidmet.
Die Ausstellung belegt anhand von zahlreichen historischen und aktuellen Fotografien,
Lageplänen, Bauplänen und Dokumenten die Geschichte des Geländes "hinterm
Kirchhof" (Markung Unterhausen) und "auf dem Kirchhof" (Markung
Oberhausen), wie sie auch eindrucksvoll von Gemeindearchivar und Vorstandsmitglied des
Geschichtsvereins, Wilhelm Reiff, in der Festschrift der Baugenossenschaft Pfullingen
beschrieben ist. Besonders hervorzuheben ist dabei die Wertschätzung seitens der Gemeinde
Lichtenstein und der Baugenossenschaft, in deren Festprogrammen die mit großem Engagement
vorbereitete Ausstellung gewürdigt wird.
Die Ausstellung ist geöffnet am Samstag, 22. Juli, von 15.30 bis 19 Uhr und am Sonntag,
23. Juli, von 11 bis 17 Uhr sowie vom 24. Juli bis 24. August zu den üblichen
Geschäftszeiten des Rathauses. RN |