Reutlinger Nachrichten / Südwestpresse:
Aus Stadt und Kreis Reutlingen / 09.05.2007

GESCHICHTS- UND HEIMATVEREIN / Mitglieder bestätigen den Vorstand - Film aus den 50er-Jahren beeindruckt

Als der Tankwart noch das Benzin einfüllte

Für eine Ausstellung im Klassenzimmer suchen die Lichtensteiner noch Interieur - Schwätzabend geplant

Der Polizist ist mit dem Motorrad unterwegs, an der Tankstelle füllt der Tankwart das Benzin ein - diese und andere Film-Szenen aus den 50er Jahren in Unterhausen durften die Mitglieder bei der Hauptversammlung des Heimat- und Geschichtsvereins bestaunen.

KARIN LOBER

LICHTENSTEIN “Guck, des bin ich“ oder “Das ist doch - diese und andere Bemerkungen fielen zuhauf, als am Ende der Mitgliederversammlung des Geschichts- und Heimatvereins der Film über den Unterhausener Alltag in den  50er Jahren lief. Das Filmmaterial wurde von dem Ehepaar Lieselotte und Kurt Reiff zur Verfügung gestellt, Journalist Raimund Vollmer hat es aufbereitet und bearbeitet, sodass nun ein mit Musik unterlegter Film entstand, der das Flair der  50er Jahre rüberbrachte. Viele bekannte Gesichter waren zu sehen, der Dorfpolizist mit seinem Motorrad, Arbeiter, die zum Schichtwechsel aus der Fabrik strömten und vor allem fleißige Frauen. Wie meinte Vollmer am Ende des Filmes? Man müsse ehrlich sein, “meistens haben die Frauen gearbeitet“.

Dem Film voraus ging eine zügig abgewickelte Hauptversammlung, die der zweite Vorsitzende Günther Frick eröffnete, da der erste Vorsitzende Werner Vöhringer krank war. Frick blickte kurz auf die Aktivitäten des vergangen Jahres zurück, als vor allem die Ausstellung “Schwäbischer Jura“ für gute Besucherzahlen sorgte. Ebenfalls gut fiel der Kassenbericht aus. Rund 1500 Euro haben 2006 das Guthaben des Vereins erhöht, berichtete Kassierer Jakob Buck. Buck listete die Ein- und Ausgaben fein säuberlich auf - sodass die Kassenprüfer nichts zu mäkeln hatten. Im Gegenteil, Kassenprüfer Dieter Baral, der ebenfalls nicht anwesend sein konnte, ließ in Gedichtform mitteilen, welch hervorragende Dienste Buck geleistet hat.

Auch Schriftführer und Pressereferent Gert Lindemann konnte Positives berichten: Der Internetauftritt des Vereins werde regelmäßig aktualisiert und wachse stetig. Die anschließenden Wahlen liefen zügig ab: Werner Vöhringer wurde als Vorsitzender, Günther Frick als sein Stellvertreter, Jakob Buck als Kassierer und Gert Lindemann als Schriftführer einstimmig wiedergewählt. Dann der Blick nach vorne: 2007 will der Geschichts- und Heimatverein einige Aktivitäten stemmen: Eine kleine Ausstellung, die sich dem Handwerk, genauer gesagt dem Schumachergewerbe, widmet, soll schon mal einen Vorgeschmack auf eine umfassende Handwerkerschau im Jahr 2008 geben.

Ein weiteres Thema werden die Gemarkungssteine der Gemeinde sein. Geplant ist eine Wanderung rund um die Gemeindegrenzen, eine Art Markungsumgehung. Am Tag des Denkmals, der am 9. September ist, will der Geschichts- und Heimatverein in seinen Räumen ein Klassenzimmer von anno dazumal präsentieren. Das Gebäude war einst eine Schule, die zu der “Kaplanei“ gehörte, an deren Stelle heute die Erlöserkirche steht. In dem Schulhaus wurden bereits um 1600 die Schüler der Gemeinde unterrichtet. Für diese Ausstellung sucht der Verein noch Interieur, wie beispielsweise Schulranzen, Griffelkasten, alte Bücher oder Klassenfotos. Hier bat Frick um die Hilfe der Bevölkerung, damit die “Ausstellung ein Erfolg wird“. Erinnerungen und Wissen aus vergangene Tagen sollen an einem “Schwätzabend“ in den Mittelpunkt rücken. Außerdem will der Verein Material über Steinbrüche zusammentragen.

Erscheinungsdatum Mittwoch, 09.05.2007

Quelle: http://www.suedwest-aktiv.de/

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