Traditionsbewußte
Lichtensteiner
Geschichts-
und Heimatverein zur Dokumentation früherer und heutiger Ereignisse gegründet
Lichtenstein. (a) Seit kurzem
besteht in Lichtenstein ein Geschichts- und Heimatverein. Was seit einiger
Zeit in kleinem Kreis als Idee kursierte, nämlich Verfügbares aus der
traditionsreichen Geschichte der drei Teilorte zusammenzutragen und der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen, sollte mit der Gründung des Vereins auf eine
breitere Basis gestellt werden. Rund achtzig geschichtsbewußte
Lichtensteiner kamen zum ersten Treffen. In einem Referat erläuterte Gert
Lindemann, Schriftführer und Pressewart, Aufgabenstellung und Zielsetzung
des Vereins.
Nach einer Bestandsaufnahme
sollte die Sammlung und Aufbewahrung von Dokumenten, Sachgegenständen,
Fotographien und Büchern aus allen drei Ortsteilen erfolgen. Historische
und gegenwärtige Ereignisse sollten dokumentiert und durch
Personenbefragungen Erlebnisse und Begebenheiten festgehalten werden.
Lindemann sprach dabei besonders diejenigen Gemeindemitglieder an, die
aktiv an den Vorbereitungen zur 900-Jahr-Feier beteiligt sind, das
Erarbeitete mit in den Geschichts- und Heimatverein einzubringen, damit
die Früchte ihrer Arbeit auch noch kommenden Generationen erhalten
bleiben.
Der Verein sollte ferner durch Öffentlichkeitsarbeit
informieren. So könnten Archivmaterial in Zeitungen und Schriften veröffentlicht
und Ausstellungen von Gegenständen und Dokumenten zu einzelnen
Themenkreisen veranstaltet werden. Hierbei sollten jedoch nicht nur »ernste«
Themen zur Diskussion stehen, sondern auch mundartliche Darbietungen und
Theateraufführungen der Brauchtumspflege Raum geben. Als Ziel nannte
Lindemann die Einrichtung eines eigenen Heimatmuseums in der Gemeinde
Lichtenstein, das wie große Vorbilder in den Nachbargemeinden sicherlich
zu einem Anziehungspunkt werden würde. Nach einer lebhaften Diskussion
des von Wilhelm Reiff vorgestellten Entwurfes eines Vereinssatzung
erfolgte die Abgabe der Mitgliedsanträge. Bereits am Tage der Vereinsgründung
konnte der Verein auf 67 Mitglieder verweisen, wobei auch ein zu Besuch
weilender gebürtiger Oberhausener, der seit 36 Jahren in den USA lebende
Albert Vöhringer, als Mitglied gewonnen werden konnte.
Der Vorstand setzt sich zusammen
aus Werner Vöhringer (Vorsitzender), Lore Schaber (stellvertretende
Vorsitzende), Jakob Bock (Kassier), Gert Lindemann (Schriftführer und
Pressewart) sowie Peter Blötscher, Ernst Etter, Günther Frick, Wilhelm
Reiff, Fr. Reißberg. Elfriede Vöhringer und Emil Tröster als Beisitzer.
Als Kassenprüfer wurden Dieter Baral und R. Riemer gewählt.
Der Jahresmitgliedsbeitrag wurde
mit 15 Mark für Einzelmitglieder (Familien 25 Mark, Schüler und
Studenten fünf Mark, bewußt niedrig gehalten, um möglichst viele
interessierte Mitbürger für eine aktive Mitarbeit im Verein zu gewinnen.
Dadurch wird der Verein in erster Linie auf tatkräftige Unterstützung
und Spenden angewiesen sein. Die Gemeindeverwaltung Lichtenstein sagte
ihre Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten zur
Unterbringung der gesammelten Gegenstände zu.
Als Sachspende wurde dem Verein
bereits eine etwa 240 Jahre alte Wäschemangel von der Familie Podlasek
zur Verfügung gestellt, deren noch intaktes Räderwerk vollständig aus
Holz gefertigt ist. Ferner konnte von der Familie Hageloch eine
Dreschmaschine aus den 30er Jahren erworben werden. Die Maschine wurde
noch nach Kriegsende in der Lohndrescherei im Anwesen der Familie Mistele,
Nebelhöhlestr. 5 eingesetzt. Der Kaufpreis wurde von einer Lichtensteiner
Firma in Form einer Geldspende zur Verfügung gestellt.
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Der neugegründete
Lichtensteiner Geschichts- und Heimatverein hat bereits einige
Sachspenden erhalten, unter anderem eine Dreschmaschine aus den dreißiger
Jahren, die noch nach Kriegsende in der Lohndrescherei im Anwesen
der Familie Mistele in der Nebelhöhlestraße eingesetzt wurde.
Foto:
pr |
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