Historie am »Petersplatz«
Hockete des Heimat- und Geschichtsvereins
Lichtenstein
Lichtenstein. (kab) Manch einer wird am
Wochenende verwundert im Ortsplan von Unterhausen nach dem Petersplatz gesucht haben. Denn
dort hatte der Lichtensteiner Geschichts- und Heimatverein sein Familienwochenende
angekündigt. Daß dennoch alle dahinfanden, zeigten vollbesetztes Festzelt und reger
Andrang an der Bewirtungstheke vor dem Gasthaus »Stern«.
Und dort bekam man auch gleich die Antwort auf die Frage nach der ungewöhnlichen
Ortsbezeichnung. Weil der Ort eigentlich keinen Namen hat, taufte man ihn für zwei Tage
»Petersplatz« nach dem Wirt des dortigen Gasthofs »Stern«, Peter Blötscher. Dort
boten die Traditionsgasthäuser »Stern« und »Schwanen« im Rahmen des
Familienwochenendes altschwäbische Spezialitäten wie Gaisburger Marsch, Saure Kutteln
und Hals vom Grill.
Doch nicht weniger besucht war die Ausstellung im benachbarten Vereinsheim. Der
Geschichts- und Heimatverein hatte elf einheimische Künstler eingeladen, Werke zum Thema
»Lichtensteiner Malerei - Impressionen aus unserer Heimat« zu zeigen. Verborgene
Schönheiten und bekannte Sehenswürdigkeiten der Gemeinde sind hier mit Öl- und
Aquarellfarben oder Federstrich festgehalten, sogar auf Schieferplatten.
Viele Lichtensteiner vertieften sich in das Archiv des jungen
Vereins, das im Eingangsbereich zu sehen war. Denn in den sieben Jahren seiner Gründung
sind mittlerweile 15 Ordner mit Fotografien und Dokumenten angelegt worden. So zu Themen
wie historische Plätze in Lichtenstein, Gemeinde- und Sozialeinrichtungen und zur
Geschichte Lichtensteins. Chroniken der ansässigen Gasthäuser (ehemals gab's 40 davon,
heute noch 23) oder über herausragende Persönlichkeiten lagen ebenso aus.
Die Dokumentationen über bekannte Lichtensteiner Bürger werden
besonders oft eingesehen, wußte Schriftführer Gert Lindemann. Gerade nach den
jährlichen Tagen der offenen Tür, »wenn die Leute sehen, was wir tun«, werde viel
neues Material gebracht, so Lindemann.
Besonders wichtig ist dem Verein, daß sein Archiv jedermann
zugänglich ist. So ist auch jeder willkommen zu den Treffen im Vereinsheim in der
Ludwigstraße 8, die alle 14 Tage stattfinden. Neue Mitglieder, die sich im Verein
engagieren wollen, sind gern gesehen. Fernziel des Vereins ist der Aufbau eines kleinen
Industriemuseums, das die Industrialisierung im oberen Echaztal dokumentiert.
Informationen gibt's unter Telefon 0 71 29/47 69. |