Pressestimmen

 

Reutlinger Generalanzeiger:
Pfullingen/Eningen/Lichtenstein / 11.11.1996

Reutlinger Generalanzeiger
 

Schwäbische Lichtblicke

Wilhelm König und »Hindersche Vier« in Lichtenstein

 

Lichtenstein. (maja) Mit einer Schwäbischen Stunde, viel Humor und guter Stimmung vertrieben Mundartdichter Wilhelm König und die Gruppe »Hindersche Vier« im Johann-Jakob-Rösch-Gemeindehaus in Unterhausen eventuelle Herbstdepressionen. »Ebbes Schwäbisch's em November« war die Veranstaltung des Geschichts- und Heimatvereins überschrieben, in deren Verlauf sich die Interpreten als eingespieltes Team präsentierten: Locker und fließend gestalteten sie den Abend und scheuten sich nicht davor, einander improvisierend ins Programm zu fallen das Publikum wurde einfach integriert.
     König wechselte von älteren, bereits bekannten Gedichten zu neueren und vermittelte somit ein breites Spektrum seines Schaffens. Gleichzeitig ermöglichte er einen tiefen Einblick in die schwäbische Mentalität, die von den Zuschauern teils nachempfunden, meistens aber lachend wiedererkannt wurde. Durch das Spiel mit bekannten Gemeinplätzen in kurzer prägnanter Form hielt er den Unterhausenern einen Spiegel vor, in dem sich so mancher wiederfand. Zum Beispiel in den kleinen Quereleien, die es so manchmal zwischen einzelnen Ortschaften gibt. Königs logischer Schluß: »Aber dafür sind ja dann die Umgehungsstraßen gut«.
     Neben lokalpolitischen Scherzsprüchen und alltagsbezogenen Wortspielereien zeigte König auch einige Probleme unserer Gesellschaft auf, die ebenfalls auf eigentümliche und speziell schwäbische Art und Weise entlarvt wurden. Was nun besser sei, das »Romkigga« mit Coladosen und das »Wändebeschmiera« oder das Schießen auf »Schtarakäschta«, war nur eine Frage die er sich stellte.
     Die »Hindersche(n) Vier« gaben sich, wie der Name schon sagt, oftmals etwas verquer, so zum Beispiel mit ihrem österreichischen Berglied und der etwas eigenwilligen Übersetzung: »denn m'r kann ja ned emmer nur vom Fresse ond saufa senga«.
     Sie zeigten ein breites Repertoire aus Blues, Rock und Balladen. Besonders am Herzen lag ihnen der Blues (»Wichtig isch beim Blues a gscheid's Vorspiel ond dann a gscheid's Nachspiel!«), und welche Sprache wäre besser geeignet für den Blues als Schwäbisch?
     Aber nicht nur die Lachmuskeln wurden beansprucht, auch ein heftiges Mitwippen, zumindest mit dein Fuß, war kaum zu vermeiden. Die vier heizten mit ihrer Musik ganz schön ein.
     Vielleicht schafft es der Geschichts- und Heimatverein ja wirklich, diesen »Lichtblick im November« zu institutionalisieren und, wie Schriftführer Gert Lindemann hofft, dabei das Niveau und die niedrigen Eintrittspreise beizubehalten?

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Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V., Ludwigstraße 8, 72805 Lichtenstein