Pressestimmen

 

Reutlinger Generalanzeiger:
Pfullingen/Eningen/Lichtenstein / 01.09.2004

Reutlinger Generalanzeiger

Wirtshausgeschichte(n) - Gasthaus zum Schwanen in Oberhausen: Lichtensteiner Lokalitäten 

Die Schiffschaukel zog die Leute an 

VON GERT LINDEMANN 

LICHTENSTEIN. Mit der Geschichte des Gasthauses zum Schwanen befasst sich der heutige Teil der »Wirtshausgeschichte(n)« in Lichtenstein. Die Artikel dieser Serie erscheinen in lockerer Folge.  

Im Brandversicherungskataster von Oberhausen wurde das Haus Nr. 87, in dem sich das heutige Gasthaus zum Schwanen befindet, zum ersten Mal erwähnt: »Ein zweistockiges Wohnhaus und Scheuer unter einem Dach, beim Kirchhof 1837 neu erbaut, Inhaber Ludwig Hartstein ohne Keller und Ofen.«
In einem weiteren Protokoll vom 1. Januar 1858 geht hervor, dass ein Jakob Maier, Küfer, der neue Inhaber war. Ergänzt wurde das Brandschaden-Versicherungs-Kataster im Jahre 1866: 
»... wurde in obigem Gebäude eine Bierbrauerei (Brennerei) eingerichtet«.

Der »Schwanen» auf einer Postkarte aus den 30-er Jahren emptypixel.gif (43 Byte) Der »Schwanen» auf einer Postkarte aus den 30-er Jahren
FOTO: PR

Genehmigung erteilt

Ein im Januar 1888 erstellter Situationsplan zeigt auf: »1 Wirtschaftszimmer, 1 Stall, 1 Tenne, 1 Brauerei, Ern und Schuppen und in der Erweiterung der geplante Wirtschaftssaal mit Abtritt.«
     Die Genehmigungsurkunde des Oberamtes Reutlingen vom 17. Februar 1888 lautet »auf Genehmigung der Errichtung eines einstockigen 7,0 langen und 5,50 m breiten Wirtschaftssaales mit Plattformdach, anstoßend an sein Geb. in der Kirchstraße«. Die Benachrichtigungen vom 17. Februar und 4. Mai 1888 vom Königlichen Oberamt an den »Gemeinderath und die Bauschau« ergehen an Jakob Mayer (jetzt mit y!), Bierbrauer.
Mit Datum vom 7.11.1905 wird »dem Schlosser Heinrich Bader die Erlaubnis zum Ausschank von Wein, Bier und Branntwein in: 1 Zimmer u. 1 Saal des Erdgeschosses u. 1 Zimmer des 1.Stocks Gebäude Nr. 90 in der Kirchstrasse in Oberhausen (z. Schwanen) erteilt«. Durch Beschluss des Oberamtes vom 17. Februar 1906 wird »dem Wirt Heinrich Bader in Oberhausen die Erlaubnis zum Ausschank von Obstmost« nachgereicht.

Reger Betrieb  

Am 29. Mai 1914 erhält »Heinrich Bader, Wirt in Oberhausen, die Erlaubnis zum Ausschank von Wein, Bier, Branntwein u. nichtgeistigen Getränken in dem Gebäude Nr. 90 Kirchhofstraße in Oberhausen zum »Schwanen« für ein weiteres Zimmer des I. Stockes u. in dem anstoßenden Wirtschaftsgarten«.

Schiffschaukel im Schwanengarten
200 Mark kostete die Fahrt in den Jahren der Inflation. Dennoch war die  Schiffschaukel im Schwanengarten eine Attraktion

Anfang der 20er-Jahre herrschte im Garten des »Schwanen« reger Betrieb. Die Schiffschaukel, die von den Söhnen des Schwanenwirts Heinrich Bader betrieben wurde, war damals eine besondere Attraktion. 
     Dabei mussten in den Jahren der Inflation für eine Fahrt schon mal 200 Mark berappt werden. Angesichts der Millionen-, Milliarden- und sogar Billionen-Mark-Scheine, die die damalige Zeit überschwemmten, sicherlich trotzdem noch ein vergleichsweise billiges Vergnügen.

Karl Bader, Kraftfahrer, betreibt den »Schwanen« ab 30. März 1949, von dem ihn sein Sohn Karl Bader jun., Koch, am 1. August 1974 übernimmt. Zunächst wurde der alte Stall (linke Hälfte), und im Jahre 1976 die rechte Hälfte umgebaut. 

Mit einem weiteren Umbau später erhält der »Schwanen« ein liebevoll eingerichtetes, helles Nebenzimmer, in dem heute Küchenmeister Karl Bader, Mitglied der Meistervereinigung Gastronom, und seine Frau Helga auch größere Personengruppen stilvoll verköstigen können. (GEA)

emptypixel.gif (43 Byte)
pfeilba.gif (56 Byte)     zurück

zum Seitenanfang     pfeilup.gif (58 Byte)

pfeilba.gif (56 Byte)     zur Hauptseite
Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V., Ludwigstraße 8, 72805 Lichtenstein