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Reutlinger Generalanzeiger:
Pfullingen/Eningen/Lichtenstein / 06.04.2006

Reutlinger Generalanzeiger

Ausstellung - Geschichts- und Heimatverein zeigt »Schwäbischen Jura«.
Eine Sammlung von Gerhard Weißschuh

Steinerne Zeugen aus der Region

VON DIETER REISNER

LICHTENSTEIN. Gerhard Weißschuh kennt die Grenze des Urzeitgletschers genau. Bis nach Zwiefalten breitete sich das Eisgetüm vor 250 000 Jahren vom Alpenraum her aus. Der Honauer Rentner fand mehrere steinerne Zeugen davon, die er jetzt in der Ausstellung »Schwäbischer Jura: Steine, Gestein, Mineralien, Kristalle, Erze, Fossilien« zeigt. »Ich kann den Verlauf des Gletschers genau nachweisen.«

Gerhard Weißschuh (links) mit Funden in der Hand. Der interessierte Beobachter ist Günther Frick.  © Reutlinger General-Anzeiger, Burgstraße 1-7, 72764 Reutlingen (FOTO: REISNER) emptypixel.gif (43 Byte) Gerhard Weißschuh (links) mit Funden in der Hand. Der interessierte Beobachter ist Günther Frick. FOTO: REISNER

Am Sonntag, 9. April um 11 Uhr, eröffnet der Heimat- und Geschichtsverein Lichtenstein die Schau mit einem Festakt. Im Museum in der Ludwigstraße 8 gibt's dann jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat von 10 bis 13 Uhr die Ausstellung zu sehen. Sie gibt einen Einblick in die tiefen Schichten der Schwäbischen Alb und damit in die steinerne Geschichte der Region.

Teile des weißen, schwarzen oder braunen Jura, Kalkstein, Schiefer, schwäbischer Marmor, vom kleinen versteinerten Seeigel über Schnecken bis zum großen Vulkangestein: Die Aussteller präsentieren das Material in dreißig Schaukästen, jedes - der mehr als 500 Teile - ist einzeln beschriftet.

»Der Schwerpunkt liegt auf dem gesamten Raum der Mittleren Alb.«

Die Exponate wie auch die Idee dazu stammen von Gerhard Weißschuh, der als Mitglied dem Verein seine Sammlung zur Verfügung stellt. Die Ausstellungsmacher legten großen Wert auf anschauliche Darstellung. Übersichtliche Tafeln sowie viele Fotos belegen die Hintergründe zu den stummen Zeugen aus der Vergangenheit.

Weißschuhs Sohn Werner reproduzierte die Vorlagen. »Der Schwerpunkt liegt auf dem gesamten Raum der Mittleren Alb.« Darüber hinaus zeigt der Verein noch »Wissens- und Sehenswertes heimischer Tuffsteine«. Angestachelt von der Idee Weißschuhs, machte sich Vorsitzender Günther Frick »auf die Socken« und suchte auf Spaziergängen mit seinem Hund Beispiele für Honauer Tuffstein, der die dortige Olgahöhle mit seinen Blumenkohlformen prägt. Dazu gibt's Wissenswertes über Tuffabbau, Höhlen, Moore sowie Marksteine.

»Der Fund weckte mein Interesse.«

Auch diese oft versteckten Zeichen in der Landschaft suchte Frick gezielt auf und widmete den Grenzsteinen eine Ecke im Museum. Die Sammlung Weißschuhs dagegen ist eine Lebensleistung. Bei einer Wanderung im Allgäu auf dem Hochgrat entdeckte der Honauer einst einen seltsamen Stein. »Der sieht aus wie Beton«, dachte der gelernte Elektriker im ersten Moment. »Doch was sucht so ein Stück davon hier auf dem Berg?«, fragte sich der Wandersmann.

»Der Fund weckte mein Interesse.« Daraufhin vertiefte sich Weißschuh in der Fachliteratur. Seither wandert, stöbert und spaziert er über die Alb von Urach bis Kirchheim, in vergessenen Vulkankegeln, die außer ihm nur wenige kennen. So brachte er immer wieder Steine und Steinchen nach Hause, über die andere nur stolpern oder sie einfach übersehen.

Einer seiner Lieblingsstücke ist ein richtiger Brocken. Ein schwarzer Vulkanstein, der auf der Alb abgebaut wurde und auf der Eisenbahnstrecke Honau-Münsingen als Unterlage verwendet worden ist. Dort fand Weißschuh den schwarzen Stein. Daneben prangt aber auch ein nichtschwäbisches Stück.

Den fußballgroßen Quarz schenkten dem fleißigen Sammler Studenten der Pädagogischen Hochschule in Reutlingen, wo er im Wohnheim Hausverwalter war. Der Stein stammt vom Nordkap. »Den haben die bis hierher geschleppt«, sagt er dankbar. (GEA)

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Bericht im Original    

Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V., Ludwigstraße 8, 72805 Lichtenstein