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Geschichte - Ausstellung im alten Schulhaus zeigt, wie begehrt der Lichtenstein als Werbeträger für Handel und Produzenten im ganzen Landkreis war und ist Mehr als Postkarten Von Uwe Sautter LICHTENSTEIN Ob sich das der Erbauer so je hätte vorstellen können? Wohl kaum. Als Wilhelm Graf von Württemberg 1840 bis 42 eine deutsche Ritterburg im Stile des Mittelalters erbauen ließ, wollte er sicher mit dem Bauwerk Eindruck schinden, bei der Bevölkerung, in seiner Klasse und womöglich auch beim König. Ein Werbebanner für seinen Bauherren war das Schloss schon damals. Dass rund 160 Jahre später der Lichtenstein ein beliebter Werbeträger für allerlei ist, das war aber in der landwirtschaftlich geprägten Zeit des 19. Jahrhunderts jenseits des Vorstellungsvermögens. In den Räumen des Lichtensteiner Geschichts- und Heimatverein hat Günter Frick jetzt vieles zusammengetragen, auf dem der Lichtenstein prangt.
Günther Frick hat die Postkartenausstellung des Geschichts- und Heimatvereins Lichtenstein im alten Schulhaus organisiert. FOTO: Uwe Sautter
Kern
der Ausstellung ist eine große Postkartensammlung, die der Verein vor nicht
allzu langer Zeit von einem Reutlinger Geschäftsmann erworben hat. Die
älteste Postkarte im Besitz des Vereins ist aus dem Jahr 1894 . »Gruß vom
Lichtenstein und der Nebelhöhle, nach regnerischem Wetter die Woche über,
heute prachtvoller Tag, daher genussreiche Partie, bei der wir Deiner
besonders gedacht. Reiten abgeneigt. Herzlichen Gruß von Deinen Getreuen
Richard Max Franz Anna«. Dass der Lichtenstein was hermacht, ist bis in die heutige Zeit unbestritten. Heute prangt das Schloss auch auf Teetüten. »Der Albtraum« wird mit ihm verkauft. Dies und noch viel Skurriles aber auch Interessantes, ist in der Ausstellung zu entdecken. Etwa die erste Panoramaaufnahme des Lichtensteins aus dem Jahr 1862 des Fotografen Knud Knudsen. Der Norweger studierte am pomologischen Institut in Reutlingen, einem der damals bedeutendsten Obstbauinstitute Europas, und fotografierte dabei auch die Umgebung. (GEA)
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Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V., Ludwigstraße 8, 72805 Lichtenstein |