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Gemeindeentwicklung -
Alter Oberhausener Friedhof soll umgestaltet werden. Bürger sind gefragt
Neue Ideen für den alten FriedhofVON MAGDALENA KABLAOUI LICHTENSTEIN. »Die Örtlichkeit ist schön, hat Parkcharakter. Wie kann man mehr daraus machen?« Um eine »würdige, angemessene Folgenutzung« ging es Bürgermeister Peter Nußbaum beim »Starterprojekt Alter Friedhof Oberhausen«. An der Neugestaltung im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzepts sollen die Bürger nicht nur am Rand beteiligt sein, sondern ihre Ideen verwirklichen können.
Wie geht es mit dem Oberhausener Friedhof weiter? Antworten darauf
sucht die Lichtensteiner Gemeindeverwaltung gemeinsam mit den
Bürgern. FOTO: Magdalena Kablaoui
»Wir haben keine fertigen Vorschläge, sondern hören zu, was Sie sich
überlegt haben«, erklärte Sigrun Hinderer vom Ortsbauamt der
Gemeindeverwaltung. Zuvor war sie auf die Geschichte des Friedhofs an
der Nebelhöhlestraße eingegangen, der 1836 angelegt worden war und Mitte
der 1950er-Jahre vom Gemeinderat geschlossen wurde wegen der umliegenden
dichten Bebauung, des immer größeren Verkehrsaufkommens, das durch die
Leichenzüge behindert wurde, und der fehlenden Leichenhalle.
»Die Würde eines Menschen endet nicht, wenn man ihn ins Grab
legt«
Siegfried Benndorf hatte bereits Skizzen angefertigt, wie das Gelände aussehen könnte mit Sitzplätzen, Blumenrabatten und einem Podest, auf dem Vorlesungen und sonstige Veranstaltungen in ruhigem Rahmen ablaufen könnten. Inge Grossmann mahnte, an die behindertengerechte Ausgestaltung des Parks zu denken. Ein Gedanke, den Günther Frick aufgriff: Keinesfalls solle das Grundstück über Kieswege zugänglich gemacht werden, sondern über Latten oder Steinplatten, die mit dem Rollator befahren werden könnten. Der Vorschlag von Claudia Will, eine Spielfläche für Kinder, etwa einen kleinen Sandkasten, mit einzuplanen, stieß auf geteilte Meinung. Erörtert wurde stattdessen die Idee einer Dokumentation über die Geschichte des Friedhofs, die vor Ort präsentiert werden könne. Auch wechselnde Fotoausstellungen könnten attraktiv sein oder Oberhausener Kleindenkmäler, die bisher noch keinen würdigen Platz gefunden hätten. Als problematisch werteten die anwesenden Gemeinderäte und Anlieger die Parksituation. Bereits jetzt würden alle Parkmöglichkeiten von Anliegern genutzt sowie von Wanderern, die von hier aus ins Reißenbachtal aufbrechen. Der Verwaltung wurden einige Prüfaufträge mitgegeben, beispielsweise welche rechtlichen Folgen und auch Kosten auf die Gemeinde zukämen, wenn das Landesdenkmalamt den ehemaligen Friedhof als Kulturgut ausweisen sollte. Auch den Vorschlag Susanne Kromers, hier Urnenbestattungen zu erlauben und so den Friedhof wieder seiner eigentlichen Bedeutung zuzuführen, will die Verwaltung prüfen. Außerdem soll die Inschrift auf der alten Wandtafel wieder lesbar gemacht werden.
»Wir müssen auf dem Platz etwas machen, aber behutsam«
Bürgermeister Nußbaum zeigte sich am Ende der Veranstaltung zufrieden mit der Bürgerbeteiligung. Man sei sich einig, das Grundstück unter anderem mit neu angelegten Wegen und Sitzgelegenheiten aufzuwerten und an die Geschichte des alten Friedhofs zu erinnern. Die Vorschläge und Prüfaufträge würden Anfang 2016 im Gemeinderat öffentlich beraten, verspricht er. Nach wie vor können sich die Bürger mit weiteren Vorschlägen und Ideen zur Umgestaltung des alten Friedhofs einbringen. Ansprechpartner sind Sigrun Hinderer und Wolfgang Maier im Ortsbauamt der Gemeinde Lichtenstein. (GEA) -------------------------------------------------------------------------------- © Reutlinger General-Anzeiger 2015 |
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