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Mundartabend - »Soko
Bempflingen« löst beim Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein
Kriminalfälle
Lichtensteiner Publikum unter GeneralverdachtLICHTENSTEIN. Mamfred & Wunderle, die beiden Urgesteine der schwäbischen Unterhaltung, erwiesen sich als Kommissare der »Soko Bempflingen« einmal mehr als Publikumsmagneten und lockten eine große Fangemeinde ins evangelische Gemeindehaus. Sie präsentierten ihr neues Bühnenprogramm beim Mundartabend »Ebbes Schwäbischs em November« des Geschichts- und Heimatvereins Lichtenstein. Aufmerksamen Soko-Fans der gleichnamigen Fernsehserien ist dabei nicht entgangen, dass der Auftritt am Freitagabend von den Veranstaltern nicht zufällig gewählt wurde. Waren die Ermittlungen der Soko Bempflingen sowohl zeitlich wie geografisch in einen prominenten Rahmen eingebettet, nämlich zwischen Soko Wien um 18 Uhr und Soko Leipzig, die um 21.15 Uhr im ZDF ermittelt. Dramatische TitelmelodieIhr musikalisches Talent stellten die Unterhaltungskünstler gleich zu Beginn unter Beweis, als es galt, eine schmissige und dramatisch klingende Titelmelodie zu finden. Dabei schmuggelten sich immer wieder Töne von »Der Alte« oder »James Bond« ein.Nach dem Motto »Liabr heimlich schlau als oheimlich bleed!« machten Mamfred und Wunderle sich dann an die Fälle. Den ersten Handtaschendiebstahl, den sie wie in »richtigen« (TV-)Sokos telefonisch gemeldet bekamen, schmetterten sie souverän ab mit der Bemerkung, sie wären die Soko und da gehe es schließlich richtig zur Sache mit Mord und Entführung, keine Lappalien. Bei einer Entführung in Gammertingen schwingen sie sich sofort auf ihre Dienst-Moto Guzzi und retten in selbstlosem Einsatz die Geisel unter Einsatz ihres Lebens. Opfer, Täter und Kommissar in Personalunion, hier glänzte Didi von Au alias Kommissar Mamfred und löste den Fall in aberwitzigem Rollenspiel teils vor, teils hinter dem Bühnenvorhang. Zwischen den Fällen überbrückten sie die auch in Soko-Revieren nicht zu vermeidende Langeweile mit Weiterbildung. Mamfred löste Kreuzworträtsel und Gerald Ettwein alias Kommissar Wunderle hatte stets die Lösungen parat. Eine »entfernte Verwandte« ist eine »umgebrachte Tante«, »Budapest« eine »ungelüftete Stube«, »Geisha« eine »japanische Schlafunterlage« und »Oxford« ist Englisch für »Die Kuh ist weg!«. Drogenschnüffel-PlüschwaschbärIn ihre Fälle zogen sie das Publikum geschickt mit ein und stellten die unvermeidliche Alibi-Frage: »Wo waren Sie letztes Jahr am Freitagmorgen um 11?« Einem Besucher legten sie Handschellen an, um zu demonstrieren, wie sich das anfühlt und ließen ihn dann ein wenig schmoren, da sie – wie könnt's anders sein – den Schlüssel verlegt hatten. Bei einer Drogenrazzia geriet gar das gesamte Publikum unter Generalverdacht. Dank ihres Drogenschnüffel-Plüschwaschbären »Christel« zauberten die beiden auch prompt einem Zuschauer ein Päckchen Ahoi-Brause aus dem Jackett.Auch musikalischen Darbietungen kamen nicht zu kurz, geschickt wurden diese in die Soko-Handlungen verpackt. Dem Polizeipräsidenten hatten sie einen Beitrag zum Polizeiball versprochen, weshalb sie ständig verschiedene Stücke, darunter eine musikalische Weltreise und der Ralf-Bendix-Klassiker »Kriminal-Tango«, proben mussten. Abgerundet wurde die nervenaufreibende Handlung, indem sie ihren stressigen Kommissarsberuf einfach an den Nagel hängten. So darf die Fangemeinde bereits jetzt gespannt sein, welches Thema das nächste Bühnenprogramm befeuern wird. Für das Publikum war es ein ebenso spannender wie vergnüglicher Kleinkunstabend. Mamfred und Wunderle durften die Bühne erst nach mehreren Zugaben wieder verlassen. (eg) Mundartabend»Ebbes Schwäbischs em November« ist der Mundartabend des Geschichts- und Heimatvereins überschrieben, der seit über 20 Jahren fester Bestandteil des Vereinsprogramms ist. In dieser Reihe erhalten schwäbische Literaten, Kabarettisten und Musiker ein Forum, gleichzeitig bietet sie den Mitgliedern und Freunden des Vereins eine niveauvolle und preiswerte Abwechslung in den allzu oft tristen und nebligen Herbsttagen. (v) -------------------------------------------------------------------------------- © Reutlinger General-Anzeiger 2016 |
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