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Ausstellung
historischer Postkarten
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Der
Geschichts- und Heimatverein zeigt zum letzten Mal am Sonntag, 28.
September, eine Ausstellung historischer Ansichtskarten aus Honau,
Holzelfingen, Unterhausen und vom Schloss Lichtenstein aus den Sammlungen
von Manfred Rapp und Ernst Etter im alten Oberhausener Schulhaus,
Ludwigstraße 8.
Die Ausstellung ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Eine kleine Geschichte der Postkarte:
Die Postkarte ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Im anbrechenden
Zeitalter der Industrialisierung entstand das Bedürfnis nach einfacherer und
schnellerer Kommunikation. Die Einführung der allgemeinen Schulpflicht
verstärkte den Wunsch auch der einfacheren Schichten, den Liebsten kurze
Mitteilungen über eigene Befindlichkeiten oder einfach nur Grüße zukommen zu
lassen. Nachdem die Idee des einstigen General-Postdirektors des
Norddeutschen Bundes und späteren Staatssekretärs im Reichspostamt Heinrich
von Stefan zu einem offenen "Postblatt ... aus steifem Papier" 1865 zunächst
wegen Bedenken um das Postgeheimnis abgelehnt wurde, griff sie der
österreichische Ministerialrat Prof. Dr. Emanuel Hermann 1869 wieder auf. Er
forderte die österreichische Postverwaltung dazu auf, eine "Correspondenz-Karte"
einzuführen, die auf einer Seite das Anschriftenfeld und eine aufgedruckte
Briefmarke enthielt, während die andere Seite für Mitteilungen zur Verfügung
stand. Diese zum 1. Oktober 1869 eingeführte Neuheit war von Anfang an ein
Erfolg.
Zum 1. Juli 1870 zog die Postverwaltung des Norddeutschen Bundes
gleichzeitig mit Baden, Württemberg und Bayern nach. Die deutsche Postkarte
war geboren. Das Porto betrug ein Groschen oder drei Kreuzer. Zwei Monate
nach Erscheinen waren bereits 2 Millionen Stück verkauft. Keine 10 Jahre
später beförderte die deutsche Reichspost mehr als 122 Millionen Postkarten.
Die ersten Bildpostkarten entstanden zwischen 1872 und 1874. Deren Blüte
begann erst um 1895, als die Karten auch farbig bedruckt werden konnten.
Hier begann die große Zeit des Sammelns.
Lichtensteiner Postkarten
In kleineren Orten nahmen sich die ansässigen Photographen und Verleger
der Produktion und des Vertriebs von Postkarten an. Der Metzverlag in
Tübingen war über Jahrzehnte ein Begriff für den wichtigsten
Postkarten-Verlag Badens und Württembergs. Die Familie Metz führte über
mehrere Generationen den gleichnamigen Postkarten-Verlag, der zu seinen
Glanzzeiten über 100 Mitarbeiter beschäftigte und viele Tausende von
Fotografien aus der hiesigen Region archivierte. Auch viele
Ansichtspostkarten von Lichtenstein und Umgebung wie die Aufnahme "Echaztal
mit Lichtenstein" tragen das Signum GMT (Gebrüder Metz Tübingen).
Das "Echaztal mit Lichtenstein" ist mit einer Auflage von 4000 Stück in
den Jahren 1936 bis 1949 wohl eines der meistverkauften Motive aus dem
oberen Echaztal. Mehr über diese und weitere rund 400 Karten, die im
Wesentlichen den Sammlungen von Manfred Rapp und Ernst Etter entstammen,
verrät die Ausstellung. Der Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein
präsentiert die meist historischen Originale aus allen Ortsteilen sowie
Abbildungen von Schloss Lichtenstein.
Die Ausstellung ist geöffnet am Sonntag, 28. September von 10 bis 18 Uhr
im Alten Schulhaus Oberhausen Ludwigstraße 8, Lichtenstein-Unterhausen. |