Hoher Besucherandrang beim Tag der
offenen Tür im neuen Vereinsheim des Geschichts- und Heimatvereins
Die Ortschronik als Buchband?
Lichtenstein. Einen großen
Besucherandrang erlebte der Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein bei
seiner Ausstellung in den neuen Räumlichkeiten. Vor allem die jungen
unter den über 400 Besuchern, die im laufe des Tages die Ausstellung
besichtigten, waren beeindruckt, wie sehr sich das Ortschaftsbild und die
Gepflogenheiten seit der Jahrhundertwende verändert haben.
Vereinsvorsitzender Werner Vöhringer zeigte sich angenehm überrascht
über das große Interesse, das die Lichtensteiner Einwohnerschaft an der
Arbeit des Vereins zeigte: "Es ist für unsere Vereinsarbeit auch in
Zukunft wichtig, Unterstützung aus der Bevölkerung zu erhalten. Mit dem
Tag der offenen Tür wollen wir den Beweis antreten, daß der uns von der
Gemeinde und vielen Mitbürgern entgegengebrachte Vertrauensvorschuß
durchaus berechtigt ist.
Durch die Bereitstellung von
geeigneten Räumlichkeiten durch die Gemeindeverwaltung wurden
Voraussetzungen geschaffen, die wertvollen und zum Teil einzigartigen
Zeitdokumente, Fotografien oder Gegenstände entsprechend zu sichten und
einzuordnen. Durch den unermüdlichen Einsatz der an den Vorbereitungen
zum Tag der offenen Tür beteiligten Mitglieder war es möglich einen
repräsentativen Querschnitt davon heute der Öffentlichkeit zu
präsentieren.
Auf übersichtlichen Schautafeln
wurden jedoch nicht nur die schönsten historischen Motive oder wichtige
Dokumente gezeigt, die seit der Vereinsgründung im Jahre 1989
zusammengekommen sind. Die Verantwortlichen des Vereins wollten vor allem
die Öffentlichkeit mit den Zielen, die der Verein verfolgt, bekanntmachen.
Übersichtlich gegliedert erwarteten die Besucher Vorschläge, wie eine
Umsetzung der auch in der Vereinssatzung festgeschriebenen
Schwerpunktthemen aussehen könnte.
Gute Ausgangsbasis
So wäre es denkbar, die
Lichtensteiner Ortsgeschichte in einer Ortschronik als Buchband zu fassen
und einzelne Themen wie die Geschichte der Teilgemeinden Holzelfingen,
Honau und Unterhausen, das geistige und kulturelle Leben, Wirtschafts- und
Sozialgeschichte sowie Lichtenstein - gestern und heute zu vertiefen. Eine
gute Ausgangsbasis hierfür bietet das anläßlich der 900Jahrfeier von
Elfriede Vöhringer herausgegebene Buch 900 Jahre Lichtenstein.
Ein
weiteres Kapitel war die zusammenfassende Darstellung der öffentlichen
Veranstaltungen und Vorträge. Dabei wurden die wichtigsten
Veranstaltungen mit den entsprechenden Berichten der lokalen Presse
herausgehoben wie die Gedenkfeier anläßlich des Zusammenschlusses von
Oberhausen und Unterhausen im Jahre 1930 mit Vorträgen
von Kreisarchivarin Irmgard Betz-Wischnath und Gemeindearchivar Wilhelm
Reiff über die Situation in den Gemeinden in der Zeit zwischen 1911 -
1930 sowie einer Fotoausstellung mit historischen Motiven im
Lichtensteiner Rathaus.
Industrialisierung
Ein wesentliches Ziel des Vereins
ist es, die Industrialisierung des oberen Echaztals geschichtlich
aufzuarbeiten. Größeren Raum nahmen deshalb Dokumente und Bildmaterial
zur Industrieansiedlung im oberen Echaztal ein. Darunter fanden sich
Ausschnitte von Grundstückserwerbsunterlagen über
den Kauf von über 70 Kleinparzellen im Jahre 1898 für das
Betriebsgelände der Firma Carl Burkhardt & Co., Unterhausen. Ein
Originalkaufvertrag aus dem Jahre 1925 belegte den Erwerb der Mühle
Oberhausen durch die Firma Gebr. Vöhringer. Die bewegte Geschichte der
Honauer Tobelmühle wurde anhand von Zeitungsausschnitten nachvollzogen.
Bürgermeister
Knorr dankte in einem kurzen Grußwort den Verantwortlichen des
Geschichts- und Heimatvereins für die geleistete Arbeit. Mit der
Auflösung des Bilderrätsels und der anschließenden Preisverleihung fand
die Veranstaltung einen harmonischen Ausklang. Der Vorsitzende Werner
Vöhringer versäumte es nicht, allen Helfern, die die Veranstaltung
tatkräftig unterstützt haben, einen großen Dank auszusprechen. RN |