Lore Schaber schaut Lichtenstein jetzt aus der
Vogelperspektive an
Berge im Nebel
und ein altes Karussell
von JÜRGEN HERDIN
Ansichten und Einsichten: Am Samstag wurde die
Fotoausstellung des Lichtensteiner Geschichts- und Heimatvereins mit der Preisverleihung
für die gelungensten Bilder eröffnet.
LICHTENSTEIN. Am Greifenstein ragt
ein mächtiger alter Baum in den Himmel. Im Hintergrund ist die bergige Landschaft rund um
Lichtenstein teilweise in Nebel gehüllt. Die Sonne blinzelt durch das Geäst. Diese
Szenerie, im Gegenlicht aufgenommen, brachte Lore Schaber aus Unterhausen aufs
Siegertreppchen.
Der Andrang bei der Ausstellungseröffnung des Geschichts-
und Heimatvereins war groß. Ansichten und Einsichten, so lautete das Thema. Altes neben
Neuem, versteckte Idyllen und Charakterköpfe sollten ins Bild gerückt werden.
Trotz mehrfacher Nachfrage - wieso denn nicht? -
wollten Mitglieder des Vereins aber auf keinen Fall in der Jury sein. Am Ende war's
nämlich so, daß drei der vier mit Preisen bedachten Bilder von Vereinsmitgliedern
stammten. Wieso auch nicht?
Die an einem eisigen Wintertag aufgenommene Idylle mit
"dampfender" Echaz im "Goasgarda" vom Vereinsvorsitzenden Werner
Vöhringer erhielt den zweiten Preis. Doch den lehnte er dankend ab.
Ebenso wie Lore Schaber ist Wilfried Reiff vom Geschichts- und Heimatverein viel mit der
Kamera unterwegs. Er bekam mit seiner stimmungsvollen Studie vom Schnapsbrenner Munz
ebenfalls einen zweiten Preis. Die Bilder von Vöhringer und Reiff waren bereits auf
unserer Sonderseite am Samstag im Blatt. Mit dem dritten Preis wurde Rainer Hipp bedacht,
der mit einer Langzeitbelichtung vor Jahren ein Karussell auf dem Bahnhofsplatz ins Bild
gesetzt hatte. Heute gibt's auf dem unwirtlichen Platz keine Feste mehr.
Bürgermeister Helmut Knorr hat sich über die
Bereitschaft der Bevölkerung, in ihren Fotoarchiven zu kramen, sehr gefreut. "Das
war eine gute Gelegenheit, Einblicke zu bekommen, wie andere ihre Heimat sehen".
Von oben, aus der Kabine eines Motorseglers, wird das
jetzt Lore Schaber tun. Die Siegerin des Wettbewerbs bekam einen Freiflug spendiert und
will die Chance nutzen, nun ihre Heimatgemeinde aus der Vogelperspektive zu betrachten -
mit dem Fotoapparat vor dem Auge, versteht sich.
Blasmusik und Dreschmaschine
Der Hock vor dem Gasthaus Stern in Unterhausen ist eine
ganz neue Einrichtung derer, die den südlichen Ortsteil weiterhin Oberhausen nennen.
Neben den Wirten Peter Blötscher (daher der Name Petersplatz) und Karl Bader vom Schwanen
war diesmal auch der Geschichts- und Heimatverein mit seinem Tag der offenen Tür
beteiligt.
Die Attraktion dort war neben den Bilderausstellung eine
motorenbetriebene Dreschmaschine aus dem letzten Jahrhundert. Liebevoll restauriert und
pink lackiert, lieferte diese ebenso Hintergrundgeräusche wie der vor sich hin brutzelnde
Riesen-Grill. Der Andrang war groß, als die Lichtensteiner Blasmusik unter Leitung von
Reinhard Kittel einen großen Klangteppich auf dem "Petersplatz" ausbreitete.
jhe |