HISTORIE / Geschichts- und Heimatverein in neuen Räumen -
Am 15. September ist Tag der offenen Tür
Wände raus und die Ortsgeschichte rein
von JÜRGEN HERDIN
Am Sonntag können die Lichtensteiner die neuen
Räume des Geschichts- und Heimatvereins bei einem "Tag der offenen Tür"
besuchen. Die Räume im Obergeschoss der Ludwigstraße 8 hatte die Gemeinde zur Verfügung
gestellt, renoviert und gestaltet haben die neuen Schau-und Arbeitsräume die
Vereinsmitglieder selbst.
LICHTENSTEIN Die lokale Wirtschaft im Wandel der Zeit ist das Thema, das die Männer und
Frauen um Vorsitzenden Werner Vöhringer auch weiterhin beackern wollen, mit tätiger
Mithilfe der Bevölkerung, wenn es geht.
"Die Leute im Ort sollen mitmachen, bei sich zu Hause nach
Zeugnissen und Dokumenten suchen, alle anderen Infos finden sie auf unserer Litfass-Säule
im Ausstellungsraum", sagt Gert Lindemann, Öffentlichkeitsarbeiter des Vereins und
selbst tätiges Mitglied bei der Renovierung des ehemaligen Dentallabors.
"Wie entsteht eine Ausstellung, und wie kann ich als Bürger
mit dabei sein?" lautet der Arbeitstitel. "Zum Thema Einzelhandel/Fachhandel
steht uns ein Riesenarbeitsaufwand bevor - und wir haben noch viel zu wenig
Material", so Vöhringers Blick auf das Projekt.
Über 750 Stunden haben die Ortshistoriker unter Anleitung von
Günther Frick in den Aus- und Umbau investiert, nun blicken sie voller Stolz auf das mit
160 Quadratmetern recht geräumige Ergebnis ihrer Arbeit.
Nie wieder in der Nässe
Es war ein Umzug ein paar Stufen höher - mit Blick auf Schloss Lichtenstein - ein Umzug,
der dringend nötig geworden war: "Da unten wars viel zu nass, ständig ist
Feuchtigkeit in das alte Haus eingedrungen", sagt Werner Vöhringer. Für alte
Dokumente und Exponate ist das natürlich Gift.
Statt vieler kleiner Räume gibt es oben nun einen großen mit
Durchgängen. "Wir hatten Glück mit der Statik, konnten Wände ohne große
Stützmaßnahmen heraus machen", erläutert Lindemann. Und dann war da noch ein
Sponsor, der den Laminatfußboden spendiert hatte.
Auch das "fotografische Gedächtnis" des Vereins,
Winfried Reiff, freut sich über die nun sehr viel besseren Arbeitsbedingungen; nicht nur
dass die Archivfläche für Akten, Bilder und Fotos größer geworden sind. Darüber
hinaus hat Reiff einen Reproplatz mitten in der Historiker-Werkstatt, wo er seine Bilder
bearbeiten kann.
Dauerausstellung
Im anderen Teil des großen Raumes im Alten Schulhaus von - damals noch - Oberhausen, ist
die Dauerausstellung mit originalen Schauobjekten, Tafeln, Dokumenten und Urkunden zur
Ortsgeschichte aufgebaut.
Unterdessen hat der Geschichts- und Heimatverein seine
Internet-Homepage so gut wie fertig gestellt. Unter http://www.ghv-lichtenstein.de finden
sich die wichtigsten Infos über die Aktivitäten des Vereins.
"Einer ist vor wenigen Wochen sogar online Mitglied
geworden", sagt Lindemann. Zahlreiche Links, ein umfassender Einblick in die
Geschichte des alten Schulhauses und vieles mehr ist dort zu finden.
Vor 13 Jahren wurde der Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein
gegründet, seitdem gab es 64 Veranstaltungen, auch entstanden einige Publikationen. Heute
zählt der GHV 177 Mitglieder.
Thema Mitmachen:
Am Tag der offenen Tür, Sonntag, 15. September ab 10.30 Uhr, "sollen die Menschen
die vielen weißen Flächen zum nächsten Ausstellungsthema sehen und sich auf die Suche
nach Material machen", wünscht sich Werner Vöhringer. Die Schau ist diesmal den
Fachhandelsgeschäften von früher und heute gewidmet. Im ersten Teil waren 1999 die
Lebensmittelgeschäfte an der Reihe. Nun geht es um Apotheken, Drogerien, Malergeschäfte,
Autowerkstätten und Tankstellen.
Im Internet findet sich bereits das Foto der ehemaligen
Shell-Station in Honau, die von 1925 bis 1945 vor dem Gasthaus Rössle stand.
INFO
Wer sich für die Arbeit des Geschichts- und Heimatvereins interessiert, ruft an bei
Werner Vöhringer, Telefon: 07129-92 27 48. Internetadresse:
http://www.ghv-lichtenstein.de
Erscheinungsdatum: Donnerstag 12.09.2002
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