MUNDART / "Original Nesenbach Delta
Blues" in Unterhausen
Schnörkellos, gefühlsintensiv
UNTERHAUSEN Blues wurzelt tief
im Nesenbach: Das bewies die "Original Nesenbach Delta
Blues"-Band bei ihrem Auftritt vor 150 Besuchern im
Rösch-Gemeindehaus. Zum Konzert eingeladen hatte der Geschichts- und
Heimatverein Lichtenstein.
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Schwäbische
Texte, amerikanische Musik: Die "Original Nesenbach Delta
Blues"- Band spielte im Gemeindehaus zum Linsen-Spätzle- Blues
auf. FOTO: JÜRGEN SPIESS
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Ob Christof Altmann, Martin Kade,
Uwe Niethammer oder Dieter Hildenbrand, die Vier auf der Bühne haben nicht
nur schwäbische Texte, sondern auch das Notenmaterial der amerikanischen
Volksmusik sicher drauf. Was die Nesenbach-Blueser um Leadsänger und
Keyboarder Christof Altmann auf der Bühne abziehen, verdient allen Respekt.
Es entwickelt sich bei dem eine stimmungsvolle und optisch mitreißende
Darbietung, verbunden mit amüsant erzählten Geschichten auf Schwäbisch,
zu denen das Publikum einbezogen wird.
Schnörkellos und gefühlsintensiv,
dabei keineswegs simpel, überzeugen die vier Blues-Freunde durch
Spielfreude und ungewöhnliche Soloeinlagen. So dichtet Altmann spontan
einen Text um 17 Stichwörter, die er von den Besuchern zugerufen bekommt
("Goasgardafescht"). Die Band aus Stuttgart in klassischer
Besetzung (Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug) braucht kaum Zeit zum
Warmspielen und fordert ihr Publikum von Beginn an zum Dialog auf. Gitarrist
Martin Kade spielt seine gefühlvollen Soli ebenso souverän, wie Altmann
seine schwäbisch-orientierten Texte mit ausdrucksstarker Stimme abrundet.
Besonders gut gelingt das bei den Songs "Nachwuchssegler",
"Linsen-Spätzle-Blues" und "TÜV-Blues". Egal, welchen
Seitenarm des Blues man an diesem Abend befährt, man schwimmt immer auf dem
Wasser: Und das changiert im Nesenbach ebenso zwischen blau und schlammig
wie im Mississippi. js
Erscheinungsdatum: Mittwoch 10.11.2000 |