AUSSTELLUNG / Heimat- und Geschichtsverein zeigt
Exponate aus der Welt des Schwäbischen Jura
Geologie mit den Sinnen erfahren
Sammlerstücke aus dem Fundus von Gerhard Weißschuh - Bezug zur Heimat
|
|
Gerhard Weißschuh
erzählt kompetent von den Gesteinsschichten und den gesammelten
Fossilien. FOTO: KARIN LOBER |
Schwäbischer Jura: Steine,
Gestein, Mineralien, Kristalle, Erze, Fossilien - so der Titel der
Ausstellung, die der Heimat- und Geschichts- verein am Sonntag eröffnet
hat. KARIN LOBER UNTERHAUSEN Weißer, Brauner oder Schwarzer Jura - diese Begriffe
kenne er noch aus der Schulzeit, bekannte der Vereinsvorsitzende Werner
Vöhringer bei der Eröffnung der Ausstellung. Welche Schätze sich aber
hinter diesen Begriffen verbergen können, habe ihm erst Gerhard Weißschuh
beigebracht, aus dessen Fundus die meisten der Ausstellungsstücke
stammen. Weißschuh hat schon vor rund 40 Jahren damit
begonnen, sich mit der Geologie zu beschäftigen. Schuld daran war ein
Student, erzählt Weißschuh, der früher Hausverwalter eines Reutlinger
Studentenwohnheims war. Der hat ihn mit seiner Begeisterung infiziert und
zu allerlei Exkursionen animiert. Rund 500
Exponate Im Laufe von vier Jahrzehnten hat Weißschuh so
immer mehr Stücke aus der Welt der Steine, Erze, Mineralien, Kristalle,
Quarze, Fossilien und Vulkangesteine zusammengetragen. In der Ausstellung
zeigt er nun rund 500 Exponate aus seiner privaten
Sammlung. Die Ausstellung biete eine Exkursion mit dem
"Urgestein" aus Honau, sagte Bürgermeister Helmut Knorr, und meint damit
natürlich Weißschuh. Für diese Exkursion brauche man keinen Bus, nur die
Sinne, vor allem die Augen, meinte Knorr. Er lobte die Ausstellung vor
allem, weil sie einen unmittelbaren Bezug zur Heimat, zur geologischen
Formation, zur Besonderheit der Schwäbischen Alb hätte. Um
eine solche Vielfalt an Exponaten zu erreichen, bedürfe es nicht nur
gelegentlicher Spaziergänge auf der Alb, sondern einer kontinuierlichen
und nachhaltigen Sammelarbeit, kommentiert Knorr die intensive und
jahrelange Arbeit, die sich Gerhard Weißschuh gemacht
hat. Weißschuh selbst sieht seine Ausstellung als praktische,
geologische Lehr- und Schulsammlung. "Die Stücke dürfen übrigens auch
gerne angefasst und begutachtet werden", ermuntert Weißschuh zum
sinnlichen Lernerleben. Er wünscht sich, dass sein Thema im Zeitalter der
Technik mehr Beachtung und Aufgeschlossenheit findet. "Denn es geht ja um
die Erde, auf der wir wohnen", sagt der Sammler, der in die Schau auch zur
Bereicherung einige Exoten eingestreut hat. Ergänzt werden
die Exponate durch übersichtlich gestaltete Schautafeln, die ebenfalls
Gerhard Weißschuh zusammenstellte. Sie vermitteln geologisches Wissen,
erklären Zusammenhänge und informieren die Besucher beispielsweise über
die Fundorte oder die Beschaffenheit der
Ausstellungsstücke. Neben den Exponaten von Weißschuh sind in
der Ausstellung auch noch interessante Beiträge zu den Themen Höhlen,
Moore und Torfabbau zu finden. Dieses Material wurde im Wesentlichen von
Günther Frick zusammengetragen, der außerdem auch noch andere Raritäten
aus seiner Sammlung zeigt: Zu sehen sind beispielsweise eine Reihe von
Marksteine, die er auf dem Gemeindegebiet gefunden hat oder zahlreiche
Stücke aus der Welt der Tuffsteine. Aus Tuffstein wurde
übrigens nicht nur das Schloss Lichtenstein, sondern auch das Berliner
Olympiastadion gebaut, weiß Experte Frick zu
berichten. INFO Die Ausstellung "Schwäbischer
Jura" kann jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat von 10 bis 13 Uhr in
den Räumen des Heimat- und Geschichtsvereins, Ludwigstraße 8, besichtigt
werden. Außerdem können Sondertermine vereinbart werden, so dass auch
Schulklassen die Gelegenheit haben, Geologie ganz praktisch zu erlernen
und zu erleben.
Erscheinungsdatum: Dienstag 11.04.2006 Quelle: http://www.suedwest-aktiv.de/ SÜDWEST
AKTIV - Copyright 2002 Südwest Presse Online-Dienste GmbH Alle Rechte
vorbehalten! |